Die WM-Bilanz oder: „Getting second sucks!“

Facts: „ITU- Multisport World Championships Festival” Fyn 2018, 6.-14. July

In Dänemark auf der märchenhaften Insel Fünen (Fyn), Heimat von Hans Christian Andersen, wurden die Weltmeisterschaften für Elite und Agegroups in folgenden Wettkampfformaten ausgetragen:

  • Duathlon (drafting): Heike Studler, Michael Liebmann
  • Crosstriathlon: Renate Sudy, Michael Singer, Antoni Mautner, Günther Greck, Herwig Reupichler, Hansi Thaler, Anton Hergouth, Muamar Cinac
  • Aquathlon: Stefan Posch
  • Aquabike: Stefan Posch
  • Triathlon Long Distance: Florian Rainer, Thomas Fasswald, Michael Holzer

5.000 Athletinnen und Athleten waren am Start.

Highlighte Video !


Obmann Herwig Reupichler berichtet vom SU TRI STYRIA-Auslandseinsatz 2018:

Müsste man die  Triathlon-WM-Woche in aller Kürze zusammenfassen, könnte man dies mit unseren „Vereins-Hashtags“ zum Ausdruck bringen: #gemeinsamstatteinsam #zurmaschinwerden #menschbleim. Und natürlich #tristyria.

#gemeinsamstatteinsam ⇒ Geteilte Freude ist potenzierte Freude

Nach dem SU TRI SYRIA -2017er-Megaausflug nach Frankreich tüftelte ich an einem würdigen Nachfogeprojekt für das Jahr 2018. Mit dem „Multisport World Champion Festival“ der Internationalen Triathlon Union (ITU) war dies nach ausgiebiger Recherche auch gefunden. Über eine Woche Wettkampfformate für unterschiedliche Athletentypen für Duathleten über Cross- bis Langdistanztriathleten gab es wirklich für jeden Freiluftfanaten auf der dänischen Insel „Fyn“ einen passenden Bewerb.

In der gemieteten „Villa Tri Styria“ fanden sich schließlich nach Flug-, Bus, bzw. PKW-Anreise, 17 Bewohnerinnen und Bewohner ein. Gemeinsam wurde gekocht, Mut zugesprochen, generverlt, gegessen und natürlich ausgiebig gefeiert! Zwischendurch warfen wir uns ins hauseigene Whirpool, spielten Dart, Tischfußball, oder schauten Tour de France und danach Fußball-WM. Oder lasen ein Buch im Schatten der uralten Linde im ruhigen Innenhof. Jeder wie er wollte und es brauchte.

#zurmaschinwerden ⇒ Bis ins Koma laufen, Weltmeister werden.

„Because getting second sucks!!“, bekam ich bei der Crosstriathlon-Siegerehrung zur Antwort, warum mich der holländische Dude beim finalen Laufen so arg am sechsten Kilometer attackierte. Nach den 1000 Metern Kampf gegen Wellen und Quallen der Ostsee übernahm ich nämlich bald vom holländischen Schwimmkaliber die Führung am Bike. Auf der technisch äußerst anspruchsvollen 30 Kilometer langen Mountainbikestrecke schallte mir aus allen Ecken des Waldes von meinen Tri Styria-Buddys entgegen: „Du bist Erster in deiner Agegroup! Du führst!!“ Nabistdunarrisch, von da an war ich so on Fire, dass ich allen Krämpfen zum Trotz einfach wattisierte was möglich war und in jeder kniffligen Passage alles riskierte, um einfach schnell zu sein. „Mit einem Sicherheitsrun gewinnst du keine Weltmeisterschaft“ schoss es mir durch den Kopf. Also nix Chickenline, Ideallinie über alle Drops, Rockgardens, Uphill-Blocks und wie das Zeugs so im MTB-Jargon heißt. Vollepress. Mensch und Maschine erreichten in ganzen Stücken glücklich aber sichtlich gezeichnet in Führung liegend T2. Laufschuhe an und – da war er schon wieder, mein Holländer. War nix mit „locker den Titel ins Ziel bringen“. Es sollte sich am zehn Kilometer langen Crosslauf mit Sandstrandpassagen, Uphill-Roap-Climbs und Waldtrails ein Triathlonmassaker auf feinstem M40er-Niveau abspielen. Kurz: Ein Däne rannte anfangs sowohl mir als auch dem Holländer auf und davon. Bei Kilometer Sechs viel ich sogar auf Rang drei zurück. Von der  Angst auf Platz Vier zu landen getrieben, kämpfte ich mich wieder an die Schulter an Schulter kämpfenden Führenden heran. Zu diesem Zeitpunkt waren die favorisierten Franzosen und die restlichen M40er aus Australien, Deutschland, Japan, Spanien, Brasilen, den USA, Kanada etc. schon geschlagen. Als Junge aus den Bergen, erhoffte ich mir gegenüber dem Dänen und dem Holländer Vorteile in den Bergaufpassagen. Und siehe da – die Hundianer hielten auch hier dagegen!! An den letzten Kilometer kann ich mich nur lückenhaft erinnern. Ziel. Jubelschrei. Hände in den Himmel. Und die Lichter gingen aus. Als ich nach kurzer Ohnmacht von zwei Volunteers vom Asphalt gekletzelt die Augen öffnete, streckte mir der zweit platzierte Däne seine Hand entgegen. „Congrats Worldchampion, what a race!“

Ein phantastisches Rennen gelang in Wirklichkeit jedem von uns der Equipe SU TRI STYRIA, die Österreich bei der WM vertraten. Singer Michi demolierte mich am Bike vollkommen und kam mit bester Tri Styria-Zeit des Tages in der extrem stark besetzten M20 als Dritter aufs WM-Podest. „Meine erste internationale Einzelmedaille“, strahlte unser Osttiroler Medizinstudent über beide Ohren. Oldie Anton Hergouth gewann in der M70 Silber und freute sich natürlich dementsprechend.

Beim Duathlon schlugen sich Heike Studler und Michael Liebmann ausgezeichnet, die meisten Fans hatte beim Aquathlon Stefan Posch , und die Helden der Langdistanz Florian Rainer, Thomas Fasswald und Michael Holzer begeisterten uns am Samstag mit ihrer Performance.

#menschbleim ⇒ Erste Hilfe bei Radcrash

Stefan Posch, der nach seinem Aquathlonantritt am Donnerstag  am Samstag zum WM-Doppelschlag beim Aquabike  (3km Swim + 120 km Rad) ausholte, zeichnete sich mit Geistesgegenwärtigkeit und Menschlichkeit aus. „Plötzlich lag mitten auf der Straße ein blutüberströmter Athlet vor mir. Alle rasten an ihm links und rechts vorbei. Gemeinsam mit einem weiteren Athleten hielt ich an und sicherte die Unfallstelle.“ In dieser Situation kam seine stattliche Figur zum Einsatz. Unser Vereinsadonis „klaubte“ den blutenden Dänen von der Rennstrecke und brachte diesen am Straßenrand in Sicherheit. Die Rettung kam, Stefan fuhr fort. Um kurz darauf einen Reifendefekt zu haben. Das Leben ist nicht immer gerecht.

Der Platz reicht hier nicht aus über kilometerlange Sandstrände, entzückende Gassen, den Ausflug ins Velodrom, freundliche Dänen, exquisite Foodmarkets, die stimmungsvolle Nationenparade die wir (Austria…) anführen durften, eine Verlobung oder die unglaubliche Gaude im Tri Styria-Haus zu berichten. Und und und!

Ich möchte mich hiermit bei der Tri Styria-Fyn Crew  für die gemeinsame geile Zeit bedanken. Besonders hervorheben darf ich hier unseren herzlichen Breitensportreferenten Toni Mautner, der wirklich federführend bei der Planung des Projektes „Fyn 2018“ beteiligt war. Danke Toni, mit dir immer wieder gerne!!

Empfehlung des Obmanns: Tri Styria-Auslandseinsatz 2019: Sei dabei!  Ausschreibung folgt wie immer per Mail.

Ergebnisse: HIER

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