Fast schon traditionell empfangen unsere Nachbarn aus dem Südwesten jährlich die kleine aber leistungsstarke Wintertriathlon-Community in der Alpenarena in Villach.
Angesichts der Umstände (Corona eh schon wissen) durften die Staatsmeisterschaften – die unter die Kategorie Spitzensport fallen – dieses Jahr am 6.März stattfinden. Wenn man sich im Teilnehmerfeld so umhörte, bekam man oft zu Ohren „Pflichttermin – wer weiß wie viele Bewerb bis zum Sommer noch stattfinden werden“.
Ein dementsprechend starkes Starterfeld stellte sich der Herausforderung von 7 km Laufen, 11 km MTBen & 10,5 km Langlaufen. Sehr erfreulich, dass neben unseren Routiniers auch mehrere Kids auf der Sprintdistanz (3,5km-5km-5km) an den Start gingen.
Zu den Bedingungen
Schaut man aus dem Fenster kann man sich einen Wintertriathlon auf Schnee und Eis nur schwer vorstellen. Doch die Organisatoren profitierten von starken Schneefällen Anfang des Jahres und so war es möglich nahezu den gesamten Bewerb auf Schnee abzuhalten. Was sich dennoch stark auf den Zustand der Strecken auswirkte waren die 17°C PLUS am Vortag und der darauffolgende nächtliche Wetterumschwung inklusive Kaltluftfront. Physikalisch betrachtet folgt auf eine schmelzende Schneedecke – bei 17°C und einer kalten Nacht bei einem Temperaturhöchstwert von -2°C – blankes Eis. Wie sich das später auf die einzelnen Disziplinen auswirkte werde ich euch noch erläutern.
Startberechtigt waren Athleten mit einem max. 72h alten negativen COV2-Antigen-Test (selbst Betreuer oder Angehörige mussten, um aufs Wettkampfgelände zu gelangen, ein aktuelles negatives Testergebnis vorlegen).
Gestartet wurde im Einzelstartmodus, alle 5 Sekunden wurde ein Athlet aus dem Startbereich auf die Strecke geschickt. Die ersten 10 Starter der Damen und Herren wurden als sogenannte Topgruppe unabhängig deren Altersklasse zum Start gebeten… bei der Deklaration dieser „Favoriten“ zog der Veranstalter das Wintertriathlon WorldCup-Ranking heran. Die verbliebenen Plätze der ersten 10 wurden großteils mit Kärntner Athleten aufgefüllt (Anm.: Silberbauer (Vizestaatsmeister) musste mit Startnummer 88 ins Rennen gehen).
Das Laufen
4 Runden waren auf der durchaus anspruchsvollen Laufstrecke zu absolvieren. Anfangs präsentierte sich die Strecke in einem sehr guten Zustand, hinten raus wurde sie aufgrund der Vielzahl an Startern und der leicht steigenden Temperaturen immer „tiefer und tiefer“. Nach der 4ten Runde lief man abermals durch die Wechselzone, dabei bog man ab und lief auf seinen Wechselplatz zu um aufs MTB zu wechseln.
Das Radfahren
„Interessant, könnte a bissl rutschig werden, wenns ned aufgeht“, waren die passenden Worte zur Radstrecke, die ich zu Toni während der Besichtigung der Bikestrecke kurz vor dem Rennen sagte. Nachdem man vom „Zubringer“ kommend auf die erste Bike-Runde einbog zeigte sich schnell, dass man sich für die nächsten Runden schon eine Taktik fürs Schieben des Fahrrads hinsichtlich Linienwahl überlegen konnte.
Zu hohe Temperaturen des Vortags und die unzähligen Spuren der Streckenbesichtigung ließen an manchen Passagen kein sauberes Mountainbiken zu, die teilweise vorhandene schmale Ideallinie war ab der zweiten Runde zu stark frequentiert und beim Überholversuch war man besser daran das Rad zu schieben um einen Sturz bei hoher Geschwindigkeit zu vermeiden. Dementsprechend kraftraubend und langwierig gestaltete sich der Radpart für viele Teilnehmer. Am Ende der 4ten Runde waren – da bin ich mir zu 100% sicher – alle froh, dass sie die Strecke Richtung Wechselzone verlassen durften. Dort angekommen hieß es Helm ab, Langlaufschuhe an und ab zur Loipe.
Das Langlaufen
„Am Höhenprofil scheint sich gegenüber der letzten Jahre nicht viel geändert zu haben“, war auch einer der Sätze die vor dem Bewerb fielen. Dem war auch so, raus aus dem Stadion lief man direkt auf den laaaangen steilen Anstieg zu, der ab der 4ten von 6 Runden nicht zu enden wollen schien! Die darauffolgende teilweise eisige Abfahrt hatte es ebenfalls in sich.
Die letzten Runden ließen einen schon mal die „Führungshand“ im Anstieg auf die falsche Seite wechseln – eine reine Präventionsmaßnahme um Krämpfen im Bereich der Waden- & Gluteus Maximus-Muskulatur vorzubeugen.
Gegen Ende hin wurde die Loipe im Bereich des Anstiegs richtig tief – machte das ganze auch nicht zwingend leichter.
Doch am Ende kamen alle Athleten unversehrt, ausgepumpt aber glücklich ins Ziel und konnten sich über jede Menge Edelmetall freuen – die Reise in den fernen Westen zu unseren lieben Kärntner Nachbarn scheint sich doch zum wiederholten Male zu lohnen!
#menschbleim #maschinewerden
Ergebnisse:
Damen
- Romana Slavinec (Kolland Topsport Asics Gaal)
- Carina Wasle (Wave Tri-Team TS Wörgl)
- Lena-Maria Aichner (SU TRI STYRIA) – 1. AK
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23. Marianne Hergouth – 1. AK
Herren
- Robert Gehbauer (HSV Triathlon Kärnten)
- Andreas Silberbauer (RC Grieskirchen)
- Adrian Igerc (LG Südkärnten)
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6. Marcel Spandl – 3. AK
20. Anton Mautner – 3. AK
27. Johann Thaller – 2. AK
80. Anton Hergouth – 1. AK
Schüler A w
6. Lisa-Marie Grubmüller
Jugend m
6. Pascal Streibl
Junioren m
4. Stefan Seifried
Bester Fan:
Andy 12