Am Samstag den 03.06.2017 wurde im beschaulichen Samorin in der Slowakei zum ersten Mal die Weltmeisterschaft der Challenge über die Mitteldistanz ausgetragen. Nicht zuletzt wegen dem besonders starken Profistarterfeld um Alistair Brownlee, Sebastian Kienle, Andreas Dreitz, Lionel Sanders, Boris Stein, Richard Murray und Co., welches als „stärkstes der Geschichte“ auf einer Mitteldistanz zu sehen war, sondern auch wegen der nagelneuen „X-Bionik Sphere“ welche das Zentrum der Veranstaltung darstellte, war die Vorfreude auf das Rennen riesig. Mit mir am Start standen auch Philipp Tichy und Lilli Seebacher.
Das Rennen:
Pünktlich um 10 Uhr vormittags startete ich in einem Wellstart mit 60 Minuten Verzögerung zu den Profis, mein Rennen. Gleich zu Beginn wurde das Tempo sehr hoch gehalten und ich fand mich sehr schnell in einer Gruppe von 4 Athleten wieder. Es wurde äußerst fair und rücksichtsvoll geschwommen, weshalb ich diese erste Disziplin als sehr angenehm empfunden hatte. Nach 27:25min war auch schon wieder alles vorbei und ich stieg äußerst zufrieden aus dem Wasser und freute mich schon auf meine Lieblingsdisziplin. Praktisch zeitgleich stieg auch Philipp Tichy mit mir aus dem Wasser und wir liefen den relativ langen Weg in die Wechselzone. Als 13. meiner Altersklasse begab ich mich schließlich auf die Radstrecke und begann meine Aufholjagt. Der sehr flache Kurs welcher als u-förmige Pendelstrecke zu fahren war und auf dem eine sehr streng kontrollierte 20m Windschattenregel galt, war für mich persönlich eine besondere Herausforderung. Flach hieß immer „links und rechts owi drucken“ und es gab keine Erholungsphasen. Bereits nach 45km konnte ich den Großteil des Feldes hinter mir lassen und versuchte dennoch weiter drauf zu halten da ich noch immer nicht wusste an welcher Position ich mich tatsächlich befand.
Mit einer Radzeit von 2:11h (40,8km/h bzw. 4,05w/kg) stieg ich schließlich äußerst zufrieden vom Rad und schob dieses in die Wechselzone. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich mich offensichtlich an zweiter Position meiner Altersklasse befinden musste, da sich nur ein Rad in meiner Reihe befand (war nach Alterklassen sortiert). Wirklich glauben konnte ich das jedoch nicht. Kaum auf der Laufstrecke konnte ich sofort mein geplantes Tempo anlaufen und auch auf eine kurze Attacke eines Konkurrenten (IM 70.3 WM 2016 Top 5) reagieren und mich behaupten.
Bereits in der zweiten Runde konnte ich trotz sehr hoher Temperaturen meinen Vorsprung auf den Dritten ausbauen bzw. sogar meinen Rückstand auf den Ersten leicht reduzieren. Wirklich angreifen konnte ich diesen jedoch nicht, da er mit 03:03 Minuten Vorsprung vor mir das Ziel erreichte.
Für mich war die letzte Runde etwas wirklich Einzigartiges, da ich erst gegen Ende wirklich realisierte an welcher Position ich lag bzw. dass ich diese auch ins Ziel bringen werde können. Mit einer für mich unglaublichen Zielzeit von 4:11:07 und einer neuen persönlichen Triathlon-Halbmarathonbestzeit von 1:25:04, durchquerte ich den Zielbogen. Die Stimmung war der Wahnsinn! Bin überglücklich mit dem Ergebnis und speziell das Endergebnis war mehr als ich mir erhofft hatte.
Somit darf ich mich Vize-Wööööödmasta M25-29 nennen und konnten nebenbei auch den 21ten Gesamtplatz, sowie Viertbester aller Altersklassen erreichen und war bester Österreicher dieser Challenge Weltmeisterschaft.
Mit einer Zeit von 4:32:06 kam auch Philipp Tichy ins Ziel und wurde von Lilli Sebacher, welche das Rennen leider aufgeben musste empfangen.
Dieses Event kann von meiner Seite aus nur empfohlen werden, da es äußerst Fair ist, perfekt organisiert war und eine wirklich tolle Atmosphäre zu bieten hatte. Ich komme wieder…