Wintertriathlon-WM 2018

Anton Hergouth berichtet von der Wintertriathlon WM 2018:

Wintertriathlon in Rumänien im schönen Cheile Gradistei, 1150 km von Graz entfernt: wer tut sich das an dorthin zufahren um an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen? Doch, immerhin 4 Österreicher, Romana Slawinec und Anna Swoboda aus der Obersteiermark starten in der Elite und wählten das Flugzeug, das heißt Fahrräder zerlegen in den Radkoffer einpacken und umgekehrt, sowie Transfer zum und vom Flughafen, das jeweils zweimal. Wir, Anton und Marianne Hergouth, nahmen mit dem Auto die 11 Stunden Fahrtzeit in Kauf, es gab eine Übernachtung im schönen Hermannstadt- nun Sibiui- mit Besichtigung der altehrwürdigen Altstadt in der man sich um 70 Jahre zurückversetzt glaubt. Am nächsten Tag besichtigten wir die Salzwasser -Heilbadeanstalt Ocna Sibiului,  baden war nicht möglich weil im Winter alles eingefroren ist und auch die Badeanstalten geschlossen sind. Die Weiterfahrt nach Cheile Gradistei führte über großteils einsame Landstraßen zum Teil in Schlangenlinien um Schlaglöcher in vorher nie gesehenen Ausmaßen und eindruckvollen Tiefen auszuweichen. Die Strecke führte am Draculaschloß in Bran vorbei welches am übernächsten Tag von uns besucht wurde. Cheile Gradistei ist ein Wintersportzentrum vergleichbar mit unserer Ramsau umgeben von 2500 m hohen Bergketten. Neben Dracula vor dem wir uns mit viel Knoblauch in der Wettkampfverpflegung schützten gibt es dort reichlich Wölfe und Bären, der Wolf ist das Wappentier der WM und ist in Transilvanien wie der Bär selbstverständlicher Bewohner der dortigen Wälder. Wir hatten Wetterglück, das heißt einige Tage davor hat es geschneit was die Veranstalter vor große  Probleme stellte, weil Tiefschnee auf Wettkampfstrecken sehr hinderlich ist. Die Präparierung der Strecken war aber an den Wettkampftagen dann ausgezeichnet.

Das Rennen

Die Elitebewerbe führte über eine Gesamtstrecke von 31 km , Romana Slawinec konnte den ausgezeichneten 3. Platz einfahren  obwohl das wie sie selbst sagte “nicht ihr bester Tag war”. Die Länge der Gesamtstrecke sorgte unter den 102 Amateurathleten für große Sorge weil mit Laufzeiten bis zu 3,5 Std zu rechnen war was für Wintertriathlonbewerbe auf Grund der Bergaufstrecken und der hohen Geschwindigkeiten beim Langlaufen zu kräfteraubend ist. Der Veranstalter zog die Notbremse und verkürzte den Altersklassenbewerb von dreimal 5 auf dreimal 3 Runden . Aber auch diese jeweils drei Runden hatten es in sich : Laufen auf einer Loipe mit steilen Bergauf- und Bergabstücken, Radfahren mit dem Mountainbike zum Teil im Tiefschnee, auf verschneiten Feldwegen und auch eine Schipiste war bergab zu befahren. Das Langlaufen war dann nur mehr Routine aber zum Teil auch mit steilen Anstiegen und noch steileren Abfahrten , bei den Bergabpassagen erreichte ich Geschwindigkeiten wie auch auf der Radstrecke mit bis zu beängstigende 40 km/h. Marianne und ich, wir hielten uns aus den Positionskämpfen allein aus biologischen ( Alters)-gründen heraus: junge sind einfach schneller. Trotzdem war der Kampf in unseren Altersklassen sehr spannend, Marianne Hergouth unterlag der Amerikanerin Schrock in der AK60 nur knapp und ich musste dem Deutschen Grünebach den Vortritt lassen. Auf Grund der anspruchsvollen Strecke gab es viele Ausfälle, welche allesamt glücklicherweise ohne Verletzungen abliefen. Alles im allem war dies für Sportler mit Wettkampfgenen ein spannender Bewerb, das strahlende Wetter tat ein übriges dazu. Die Siegerehrung war würdig und die Abschlußparty bestens mit gut gelaunten Sportlern besucht. Anlässlich dieser Veranstaltung konnten wir Freunde wiedersehen welche wir bei vorangegangenen Bewerben kennengelernt haben und zeigte es sich dass auch Kontrahenten gute Freunde sein können.

Die Heimfahrt war über die gut ausgebauten Autobahnen ein leichtes. Für Sportler sind Bewerbe wie dieser das Tüpfelchen auf dem I, es gibt solche auch in Österreich in regionaler Form an denen jeder teilnehmen kann und ich lade alle interessierten ein : schlag die Marianne, schlag den Anton.

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