VASALOPPET 2018: im Herzen des nordischen Sports

Matthias Cusumano berichtet aus Mora, dem Epizentrum des nordischen Sports in Schweden: 90 km im klassischen Stil, 15.800 Teilnehmer aus 50 Nationen

Das Projekt geisterte schon länger durch meinen Kopf. Das erste Mal hörte ich mit acht Jahren (!) bei einem Spaziergang am Gaberl davon, lange bevor ich wusste was ein Triathlon ist… ;-)

Den Entschluss fasste ich im Sommer 2016, dass ich im März 2018 starten will. Mein Training verlief im Sommer und Winter ganz passabel. Ich qualifizierte mich beim Dolomitenlauf 2018 für den Startblock 5 von zehn Startblöcken. Leider verpasste ich den 4. Startblock um 150 sec. Aber jammern hilft nix.. Das Beste draus machen war angesagt.

Ich schloss mich der Gruppe von Richard und Hedi Schuh aus Seebenstein an. Unsere Gruppe umfasste 13 Teilnehmer (inkl. Betreuer). Diese beiden organisieren die Reise zum VASALOPPET schon seit neun Jahren. Und sie organisieren das echt perfekt!! Ich war froh, dass ich die Organisation nicht selber in die Hand genommen habe, da ich als Bauleiter und Planer eine 50 -60 Stundenwoche habe.

Am Mittwoch flogen wir von Wien nach Stockholm und dann ging es mit zwei Mietbussen in das 450 km weiter nördlich liegende Örtchen Sälen.

Wir hatten unsere Unterkunft direkt beim Start (Entfernung ca. zwei km) Das war am Renntag natürlich eine super Sache!

Am Donnerstag hatte es beim Frühstück -30,5 Grad und ca. 80 cm flächendeckend Schnee! Wir schauten uns dann bei -23,5° tagsüber einige Schlüsselstellen auf der Strecke an; Spätestens da musste ich feststellen, dass es nicht ohne wird… Der Starthang stellte sich auf wie eine Schipiste!

Am Freitag war es in der Früh mit -22,5° schon fast wieder kuschelig warm. Die Startunterlagen wurden geholt, das Zielgelände in Mora wurde besichtigt und noch “Aktionfotos” auf einem Teilabschnitt der Rennnstrecke gemacht.

Am Samstag hatte es lediglich -12° und so sollte es dann auch Sonntag bleiben. Leider kam dann noch Schneefall dazu. Am Samstag wurden die Schi präpariert, ein paar “Carlsberg” (Bierdosen) dazu und der Witz rollte…

Abendessen und geistige Vorbereitung auf den Tag X.. An Schlafen war auch diesmal wie vor jedem großen Rennen nicht zu denken… Tagwache um 03:45. Selbständiges Frühstücken, in Wettkampfdress und Überwäsche ab zum Start (zu Fuß), die Schi einchecken. Auf der Straße bildete sich schön langsam eine Lichterkette mit Autos… Eine Stunde wurde brav angestellt, um die Schi in meinem Startblock möglichst gut zu positionieren.

Um 08:00 war dann pünktlich der Startschuss! Wahnsinn welche Emotionen da aufkommen, echt unbeschreiblich!

Am ersten Hügel ging es dann in sehr zähem Schrittempo rauf. Der höchste Punkt war bei km drei. Die Uhr zeigte 45min und 45sec. Jegliche Zielzeiten konnte ich abschreiben, zumal sich das Feld dann auch nicht ruckartig auflöste. Meine Kollegen aus dem vierten Startblock benötigten bis zu dieser Stelle lediglich 26 min.

Durch den Schneefall ergaben sich nur 1-2 schnellere Laufspuren, die weiter hinten, dann einbrachen. Das bedeutete, dass die Laufspur in die Stockspur brach…Und in den nicht gelaufenen Spuren lag Neuschnee, der bremste.

Bei den Labestationen Gedränge, Wartezeiten, bis du zum Getränk kommst usw. Am Streckenrand waren immer wieder viele Zuschauer.

Das Ziel in Mora erreichte ich dann schon ziemlich gerädert in 07Std. 07min und 35sec.

Emotionen ohne Ende!! Auch dann greift wieder die typisch, schwedische perfekte Organisation! Bustransfer zu den Duschen, Essen in einer Halle, Rücktransfer zum Zielzelt. Wir warteten, bis unser letzter Gruppenteilnehmer im Ziel war und fuhren dann wieder in unsere Unterkunft beim Start. Ins Bett kam ich an dem Tag um 00:30.

Am nächsten Tag wurde gepackt und die Heimreise angetreten. Ankunft Wien Schwechat am Montag um 19:00. In Zeltweg war ich dann um 22:30.

Und am Dienstag weckte mich um 04:45 wieder der Alltag .. Zurück bleiben wunderschöne Erinnerungen! Es war eines der schönsten sportlichen Erlebnisse, die ich je erlebt habe.”

Matthias, 39,  hat bereits 14 Triathlonlangdistanzen gefinishet und hat eine PB von: 09:50 h  stehen. Unser obersteirischer Vielstarter ist seit 2016 Mitglied bei SU TRI STYRIA.

Hier geht´s zum Matthias´VIDEO

Hier der Link zum Wasalauf VASALOPPET

h.r.

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