Florian Kandutsch berichtet von seinen ersten Erfahrungen unter den großen Kalibern der Triathlonszene:
Der IRONMAN 70.3 St. Pölten ist Geschichte und somit mein erstes Rennen im Ironman Profifeld geschlagen.
Kurz um war es nicht ganz das was ich mir vorgenommen hatte, und wofür ich doch sehr hart neben meiner Arbeit trainiere. Aber fangen wir mal von vorne an.
Das erste Mal am Schwimmstart zu stehen und vor allen anderen starten zu dürfen und auch noch mit sehr starken und bekannten Athleten diesen Tag angehen zu können war natürlich ein besonderer Moment für mich.
Beim Schwimmen fühlte ich mich grundsätzlich ganz gut und hatte weder das Gefühl irgendwie zu überzocken oder ähnliches. Im ersten See noch sehr solide unterwegs hat mich dann der Landgang und die doch über 200m, welche zurück gelegt werden mussten, sehr aus dem Rhythmus gebracht. Die Zeit welche ich dann, als ich am Rad war, mir ausgerechnet hatte, war mit über 29 Minuten natürlich weit unter meinen Erwartungen und Fähigkeiten.
Hier konnte ich natürlich sofort den ersten großen Unterschied zu einem Amateurrennen feststellen. Das große Problem: Schwimmst du zu langsam, bist du alleine am Rad und in meinem Fall praktisch die vollen 90km – ein Traum. Dennoch versuchte ich ruhig zu bleiben und meine Leistung abzurufen. Einfach mal raus auf die Autobahn und die ersten knapp 20km draufhalten.
Das Radfahren war bezüglich meiner Leistung im Grunde nicht ganz so verkehrt, auch wenn mir irgendwie der Speed im zweiten Teil (ab der Wachau) in Summe fehlte. 265NP (das entspricht 4,01 w/kg) war auch um gut 10 Watt über dem was ich fahren wollte. Das Gefühl war soweit super und ich konnte auch in den Anstiegen stets drücken und über genannten Wattwerten fahren – ohne Probleme. Zu diesem Zeitpunkt war natürlich die Motivation, auf Grund meines Rückstandes recht im Keller. Aber…
Aufgeben gibt es für mich nicht. Niemals. Denn es liegt nicht in meiner Natur einfach auszusteigen. Dafür finde ich diesen Sport einfach zu genial.
Nach unbefriedigenden 2:24h am Rad ging es auf die Laufstrecke und schon beim Weglaufen merkte ich, dass die Beine, trotz der “Mehrleistung” am Rad, immerhin noch sehr gut arbeiten wollten. Ebenfalls war die Motivation und Freude mit einem Moment wieder da. Eine neue persönliche Bestleistung über den Halbmarathon im Zuge eines 70.3 war die Folge. Die letzten 3 1/2km konnte ich sogar ordentlich progressiv steigern.
Am Ende war ich nach 4:21h im Ziel und von ursprünglich 44 gemeldeten Profis habe ich den 18 Platz erzielt.
Im Grunde war es noch ein versöhnlicher Ausgang welcher mich dennoch optimistisch bleiben lässt. Und für die Erfahrung war es sicherlich auch Gold wert. Jetzt halt mal wieder das Schwimmen hinbekommen und dann wird das schon noch werden, oder so. Der der Fokus liegt jetzt auf meinem ersten Saisonhighlight beim IRONMAN Austria und den dort stattfindenden Staatsmeisterschaften über die Langdistanz, da werden die Karten neu gemischt.
Respekt und Gratulation an Franz Löschke zum Sieg sowie allen Österreichern, welche richtig stark abgeliefert haben.
ERGEBNISSE:
PRO Herren:
1. Franz Löschke (GER)
2. Thomas Steger (AUT)
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18. Florian Kandutsch (SU TRI STYRIA)
PRO Damen:
1. Sara Svensk (SWE)
2. Bianca Steurer (AUT)
3. Julia Gajer (GER)
M.S.