Red Bull 400 Bischofshofen

400m zu Laufen schmerzt, ist aber schnell vorbei. Wenn man das Laufen durch zügiges Fortbewegen und das schnell vorbei um ein „nicht“ ergänzt, bleibt nur der Schmerz in der Lunge unverändert. Willkommen beim Red Bull 400.

Die Red Bull 400 Serie besteht inzwischen aus mehreren Rennen weltweit und machte heuer auch wieder in Bischofshofen Station. Der Modus ist einfach: Von der Startlinie im Stadion sind 400m und 120hm bis zum höchsten Punkt der Schisprungschanze in möglichst kurzer Zeit zurückzulegen. In 12 Vorläufen und vier Halbfinalen zu je 70 Personen gilt es sich für das Finale zu qualifizieren. Der Sieger jedes einzelnen Laufes ist fix qualifiziert, die restlichen 268 Plätze für das Halbfinale und 66 Plätze für das Finale werden anhand der Laufzeiten vergeben.

Als Red Bull 400 Rookie hatte ich nicht wirklich eine Ahnung was mich erwartet und welche Zeit möglich ist. Obwohl ich annahm, dass der Aufstieg in die nächste Runde verbunden mit einem weiteren Lauf eher Bestrafung als Belohnung sein würde, war das Ziel ein Ticket für das Finale zu ergattern.

Im dritten Vorlauf war es dann soweit und auch ich durfte die Paul-Ausserleitner-Schanze erklimmen. Zu meinem Erstaunen bin ich es, wie geplant, relativ vorsichtig angegangen. Vom Start weg ganz leicht bergab beginnt die erste Steigung nach ca. 50m relativ entspannt und auch die ersten 100m sind schnell vorbei. Danach kommt allerdings, mit über 35%, der steilste Teil der Strecke. Durch das über den Auslauf ausgelegte Netz hatte man eigentlich sehr guten Grip. Da ich mit meinen 90kg eher keine Berggämse bin, sondern eher ein Mammut von Hannibal, war an ein Laufen allerdings nicht mehr zu denken. Gebückte Haltung, mit den Fingern leicht am Netz und dem Blick immer zum Boden ging es mit langen gleichmäßigen Schritten bergauf. Das hat auch relativ gut funktioniert und so konnte ich Position um Position gut machen. Als es nach 250m wieder flacher wurde, konnte ich mich endlich wieder Aufrichten und Laufen. Auf der Rampe zum Schanzentisch konnte ich wieder zwei Mitstreiter überholen und oben angekommen sah ich, dass ich zweiter war.
Experten denken sich in dieser Situation: Tempo rausnehmen und Energie für das Halbfinale sparen. Da ich aber kein Experte war, war mein einziger Gedanke, dass die Chance einen Lauf zu gewinnen so schnell nicht wiederkommen wird. Fazit: Alles rausgeschossen. Vorlaufsieg in 4‘12‘‘. Fixe Quali für das Halbfinale. Großes Sterben im Ziel.

Im Halbfinale ging es erstaunlicherweise wieder sehr gut und ich konnte am Anlauf abstellen. Fazit: 3. Platz in 4‘21‘‘. Quali für das Finale. Kleines Sterben im Ziel.
Anders als in den ersten beiden Läufen, war das Feld im Finale viel dichter zusammen und die Experten haben sich nicht mehr zurückgehalten. Waren die besten Zeiten vorher knapp unter 4‘00‘‘, ging der Sieg mit 3‘19‘‘ und die nächsten vier Plätze mit 3‘29‘‘ weg. Durch einen brutalen Zielsprint mit zwei Mitstreitern konnte ich meine persönliche Bestzeit nochmals verbessern. Fazit: 18. Platz in 4‘07‘‘. Mittleres Sterben. Das mach ich wieder.
Übrigens…das Wetter war sehr schön. Wunderschön sogar.

Ergebnisse

Männer:

1. Jakob Mayer 3‘19‘‘
2. Jakub Siarnik 3‘29‘‘
3. Alexander Brandner-Egger 3‘29‘‘

Damen:

1. Andrea Mayer 3‘52‘‘
2. Veronika Windisch 4‘44‘‘
3. Mila Koljonen 4‘46‘‘

TRI STYRIA Starter:

Markus Erkinger 5‘27‘‘ (Semifinale DNS)

Christoph Neubauer 4‘07‘‘ Platz 18

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