Unser „Tausendsassa“ Matthias Cusumano berichtet uns von seinem Grenzerlebnis beim wohl spektakulärsten Triathlon Österreichs:
Nach etlichen Langdistanztriathlonrennen (18x), die ich bereits absolviert habe, war ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.
Der Austria Xtreme Triathlon hätte mich von Anfang an gereizt, nur fühlte ich mich nie dazu bereit. Mittlerweile weiß ich, dass man dafür nie bereit sein kann! ;-)
Im Herbst 2024 fasste ich dann meinen Entschluss und meldete mich an. Erst danach fing ich mich an zu erkundigen, um was es da eigentlich genau ging. Die Strecke an sich ist genau wie für mich erfunden. Nicht aber die Philisophie hinter der Veranstaltung. Und das stellte mich vor die größte Herausforderung! Sich mit sich selbst, seinen Betreuern, seiner Essensstrategie, mit GPS- Daten usw. auseinander zu setzen… das war bisher alles nicht meins. Ich überlegte ganz kurz mich wieder abzumelden, weil ich mich kannte. Ich habe mich bisher in meiner aktiven Sportkarriere noch nie speziell auf ein Rennen vorbereitet. Oft wusste ich am Montag nichtmal, an welchem Rennen ich in der gleichen Woche am Samstag oder Sonntag teilnehme bzw. angemeldet bin. Da war dann ja e alles tipi topi vorbereitet. Da braucht man selbst an nix denken. Und selbst da habe ich fast immer auf irgendwas vergessen. :-) Aber der Austria Xtreme war da jetzt eine ganz andere Liga!!!
Ich machte mich auf die Suche nach Finishern der Vorjahre. Gerd Hösele und ein Trainingskollege (IGN TRI Team Therme NOVA Köflach) gaben mir sehr gerne Tips für das bevorstehende Rennen. Danke Gerd und an seinen Kollegen. (leider fällt mir sein Name nicht mehr ein)
Die legten mal den Grundstein für mein Umdenken. Die waren von meiner Einstellung fast etwas schockiert und zugleich verwundert, was ich mit dieser Einstellung schon alles geschafft bzw. erreicht habe. Aber wie bereits erwähnt, beim dem geplanten Rennen geht da mit meiner Einstellung gar nichts mehr.
Als erstes machte ich mich auf die Suche nach zwei Supporter. Mit Harald Schmiedpeter/ Judenburg habe ich einen perfekten Trialläufer und mit Lerchbacher Hannes/ St. Oswald habe ich einen perfekten Triathleten gefunden.
Die Supporter bereiteteten sich perfekt auf Ihre Arbeit vor. Sie schauten sich Streckenabschnitte vor Ort an und machten sich wirklich über alles Gedanken!
Ich nahm mir für die sportliche Vorbereitung einen Coach. Da setzte ich wieder auf meinen altbewährten Coach und Obmann Mag. Herwig Reupichler. Er kennt mich schon über 15 Jahre. Auch das erwies sich wiedermal als Goldgriff.
Das Training im Frühjahr verlief gut. Was ich in meinem ganzen Leben noch nie ändern konnte und will, ist mein Job. Auch für diesen lebe ich zu 100%. (Bauleiter knappe 40 Std. Woche ;-) ) Auch andere Hobby´s wollte ich eher wenig in den Hintergrund rücken: mit der Frau Reiten gehen und auch Tauchen gehen. Jede Woche war bis auf die letzte Minute getaktet. 2x war ich verkühlt und musste pausieren.
Am Renntag freute ich mich sehr auf den Start. Ich war seit langem wieder mal richtig nervös! Das Rennen spulte ich bis zum Sölkpass ohne weiteres runter, aber beim Runterfahren merkte ich dann schon, dass ich sehr angeknackst bin. Nach dem Wechsel in die Laufschuhe war ich froh, dass ich laufen durfte und mal alleine für mich ohne Verkehr und ohne Leute war. Da erholte ich mich sogar wieder etwas. Ich habe nur eine 20 Jahre alte Polaruhr die meine Puls und die Uhrzeit anzeigte. Sonst nichts. Keine km, keine Navi, nichts. Somit wusste ich auch nicht, wieviel ich hinter mir hatte, bzw. auch nicht wieviel ich vor mir hatte.
Die Silberkarklamm rauf begleitetete mich Hannes. Da hatte ich dann meinen Rieseneinbruch. Ich war da nicht mehr Herr meiner Sinne, wollte aber auf keinen Fall aufhören. Aber ich konnte mich auch kaum mehr auf den Beinen halten. Beim Checkpoint Silberkarklamm gab es Rindsuppe. Die peppte mich wieder etwas auf. Beim Parkplatz Silberkarklamm übernahm dann Harald. Da kann ich mich kaum noch an etwas erinnern. Er stopfte mir nur einen Marsriegel rein und Cola nach. Ich hatte zu tun, dass ich es nicht erbrach.
Harald machte dann mit mir ein System: wenn es flach oder bergab ging sollte ich laufen, und bergauf wieder gehen. Nach und nach begann ich mich wieder zu erholen. Bei km. 39 oder 40 holte uns Hannes oben ab. Er war so erfreut, als er sah, wie gut ich mich wieder erholt hatte. Wir liefen die letzten 4 km gemeinsam. Wir genossen jeden Meter, Emotionen pur. Ich war im absoluten Adrenalinrausch!
Der Zieleinlauf war das schönste sportliche Erlebnis, das ich je erleben durfte!
Demut und der Spirit von Teamgeist erfüllte mich! Ohne Teamplay wäre das nicht möglich! Etwas, was ich bis jetzt als Triathlet noch nie gebraucht und gelernt habe!
Nachdem wir uns dabei so viel Wissen angeeignet haben, und ich mir kein besseres Team vorstellen könnte, starte ich 2026 nocheinmal beim Austria eXtreme Triathlon!