Lisi Gruber, Ironwomen-Proathletin, berichtet von ihrem fast perfekten Tag in Spanien.
“Die katalonische Costa del Maresme dürfte ein guter Boden für mich sein. Drei Jahre in Folge konnte ich beim Ironman Barcelona mit Start und Ziel in der kleinen Stadt Calella, ein gelungenes Rennen abliefern. Nach einem harten Rennen habe ich nach einem fünften Platz 2014 und einem dritten Platz 2015, diesmal mit dem zweiten Platz mein bisher bestes Resultat bei einem Ironman erreicht.
Das Training über den Sommer verlief reibungslos, ich konnte gesund und verletzungsfrei viele gute Kilometer sammeln und hatte riesen Spaß an der Vorbereitung. Das Gefühl war gut und ich war zuversichtlich ein gutes Rennen abliefern zu können. Die Vorfreude ist dann besonders groß. Beim dritten Start fühlte es sich außerdem bereits ein bisschen wie bei einem Heimrennen an. Ich konnte es kaum erwarten an der Startlinie zu stehen.
Das Schwimmen war für Profis ohne Neo, was ich als angenehmer empfinde, für mich als schwache Schwimmerin aber ein Nachteil ist. Bereits nach 400 Meter waren die Füße der schnellen Mädels weg und ich kämpfte mich alleine durch den welligen Ozean. Der Rhythmus gefiel mir aber und das Gefühl war gut. Zu diesem Zeitpunkt hieß es für mich: Geduld! Als 8. Dame kam ich nach ein paar Minuten Rückstand auf die leicht wellige Radstrecke, die großteils entlang der Küste verläuft. Zu meiner Freude fühlten sich die Beine großartig an und bis zur ersten Hälfte konnte ich auf die Spitze sogar ein paar Minuten gut machen. Mit dem Wind im Rücken und tief in der Aeroposition wurde man richtig schnell auf dieser Strecke – das beflügelt und macht Spaß, auch wenn es manchmal weh tut.
Der Rückstand hat sich bis zum Laufen leider doch noch auf ca. 13 Minuten vergrößert. Die spätere Siegerin Astrid Stienen legte einen bomben Radsplit hin und machte es auch beim Laufen allen anderen schwer, an sie heranzukommen. Gratuliere zu dieser Spitzenleistung Astrid! Die zweitplatzierte Annah Watkinson war ebenfalls bereits seit 11 Minuten auf der Laufstrecke, als ich als Dritte aus der zweiten Wechselzone lief. Obwohl meine Laufform sicher besser war als die Jahre zuvor, lief es sich diesmal nicht so geschmeidig. Ich habe am Rad härter gearbeitet als jemals zuvor, das hinterließ Spuren. Es war heiß, schwül und hat mir alles abverlangt. Trotzdem konnte ich mit dem schnellsten Marathon der Damen in 3:06h auf der letzten Runde noch einen Platz gut machen und zum ersten Mal als zweite Dame den Zieleinlauf genießen. Was für ein Gefühl! Das bedeutet auch die ersten Punkte für das Kona Ranking 2017 :-) Ich bin glücklich und stolz auf diese Leistung, vom perfekten Rennen träume ich aber weiterhin. Eines steht heuer noch am Plan – freu mich ganz besonders drauf. Mehr dazu in Kürze. Danke an meine Sponsoren und Ausrüster, Coach, Betreuer, Familie und Freunde, dass ihr an mich glaubt und mich unterstützt!”
h.r.