Seine starke Form der letzten Wochen wurde nun auch vollkommen verdient mit zwei Medaillen bei den Weltmeisterschaften belohnt. TiggerTom berichtet von seinen Erfahrungen im Straßenrennen und findet auch kritische Worte bezüglich der Anerkennung und Wertschätzung seines Sports. Tom, wir sind stolz auf dich!!
Das Straßenrennen wurde auf der identischen Strecke wie das Zeitfahren ausgetragen. Die Distanz war natürlich aber eine längere, so galt es 8 Runde mit je 8,3Km zu bewältigen.
Wie im Paracycling üblich, gab es eine sehr hektische und sehr anspruchsvolle Startphase. Leider mit einigen haarigen Situationen und einem größeren Unfall, alles Gute an Mathieu Bosredon (FRA) und Jonas van de Steene (BEL).
Nach 3 Runden hatte sich dann, nach einem harten Angriff von Jetze Plat (NED), eine dreier Spitzengruppe gebildet, welcher neben Rafal Wilk (POL) auch ich angehörte. In den folgenden 2 Runden hielten Jetze Plat und ich das Tempo hoch und konnte uns dann auch von Rafal Wilk lösen.
Ich konnte bis in die letzte Runde mit Jetze Plat mitgehen, dort hat er dann eine brutale Attacke gesetzt, der auch ich nicht mehr folgen konnte. Das 20 Meter große Loch wurde immer größer und 2 Kilometer vor dem Ziel habe ich es dann eingesehen, dass Silber das Maximum für mich ist und den Zieleinlauf genossen.
Mein Teamkollege Alexander Gritsch war, mit 3min Rückstand, in der großen Verfolgergruppe und hat diese auch mit einer früher Attacke in den Sprint geführt. Leider wurde er kurz vor dem Ziel noch von Fabian Recher (SUI) abgefangen, wodurch dieser Bronze gewann. Mit Platz 4 war es wieder ein sehr starkes Rennen von Alex Gritsch.
Es war ein sehr starkes Rennen von mir und ich hatte auch in der letzten Runde noch richtig Power, mit 1h37min hatte wir 41km/h im Schnitt, bei 500 Höhenmeter.
Ich habe jetzt heuer 7 große internationale Rennen hinter mir und das schlechteste Ergebnis war Platz 2!!! Ok, ich war auch nur einmal erster und 5 mal war Jetze Plat vor mir, um es in Österreich verständlich zu machen, er ist der Marcel Hirscher unseres Sports. Ich kann aber sicher von einer traumhaften Saison sprechen. Ich habe überhaupt kein Problem damit der Beste vom Rest zu sein. Paracycling ist in meiner Klasse wirklicher Hochleistungssport und der Aufwand den ich betreibe um die Nummer 2 zu sein ist gewaltig hoch, da gibt es in Österreich nicht wirklich viele Sportler die das tun und ich rede nicht von Behindertensport. Kann jeder gerne vorbeikommen und mit Trainieren. Für mich ist es einfach nach wie vor ein herrliches Gefühl, zu versuchen wirklich ALLES zu geben, und das ist es was zählt und meine Motivation.
Nach dieser sehr umfangsreichen und sehr erfolgreichen Wettkampfphase mit Paracycling- Classic, Weltcup, EM und WM werde ich meinem Körper eine Woche Pause gönnen.
Im Anschluss geht es in die letzten 10 Wochen bis nach TOKIO!
Wenn ich diese Form stabilisiere und noch 1% draufsetzen kann, sollte es ideal passen.